Es war leider schon vor der Amtsübernahme im August 2019 klar, dass es zu keiner Ein-Standort-Lösung für die Loreley-Kliniken St. Goar-Oberwesel kommen würde un des war wohl auch schon klar, dass es auf eine Abwicklung hinauslaufen würde. Zwei neue Stadtbürgermeister frisch im Amt und ein scheidender VG-Bürgermeister konnten dem eigentlich nur noch zusehen. In den zwei Übergabegesprächen mit dem damaligen Stadtbürgermeister kein einziges Wort davon.
In unzähligen Sitzungen der Gesellschafter und in den Räten wurde immer wieder gebetsmühlenartig vorgerechnet, dass man ein Krankenhaus, das bis zuletzt schwarze Zahlen schrieb, doch schließen müsse, weil langfristig ein Defizit entstehen würde. Insbesondere von Seiten des Rates der Stadt St. Goar hat man sich gewehrt. Mehrheitlich hat man beschlossen, der Schließung nicht zuzustimmen. Aber mit einem nur 10-prozentigen Anteil an der Krankenhausgesellschaft konnte man sich als Stadt St. Goar nicht gegen die Schließung und die Einstellung des Betriebes stemmen.
So wur- den Ende 2020 beide Krankenhäuser geschlossen. In dieser ganzen Entwicklung, bei der es nicht nur um die Versorgung vor Ort ging, sondern auch um Arbeitsplätze der Bevölkerung, habe ich vor allem eines gelernt: Man darf mit den Hoffnungen der Menschen nicht leichtfertig umgehen. Denn immer wieder wurde zeitweise eine Lösung, ein neuer Betreiber, oder, oder, oder skizziert. So etwas sieht zwar nach außen danach aus, man würde sich kümmern, aber wenn nicht belastbare Lösungen nach außen gebracht werden, die sich dann als nicht tragfähig erweisen, ist dies ein Spiel mit den Hoffnungen und Wün- schen der Menschen.
Für mich war dies der Punkt die grundsätzliche Entscheidung dahingehend zutreffen, mit Informationen an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn diese belastbar sind. Nicht früher, aber auch nicht später.
Falko Hönisch