Fako Hönisch zieht Resümee
Die wichtigste Aufgabe der Bürgerliste der SPD St. Goar war und ist es, in allen Gesprächen und Verhandlungen, in den Räten und in der Bürgerschaft, stets den richtigen Ton zu treffen, zuzuhören und anzuerkennen, wenn gute Ideen die Stadt im Sinne der Sache bereichern. Das hat bei den Menschen und Gewerbetreibenden zu einer zunehmend positiven Stimmung geführt und dies freut uns, gerade jetzt in der für uns alle völlig unerwarteten Corona-Situation, sehr.
Denn wir konnten in St. Goar in den vergangenen Monaten bereits trotz vieler Widerstände und der Pandemie einiges bewegen: Von der Burg Rheinfels hängt die touristische und wirtschaftliche Zukunft der Stadt wesentlich ab. Mit der Unterzeichnung eines historischen Vergleichs mit dem Hause Hohenzollern ist es uns gelungen, die komplizierten Rechtsfragen rund um die Burg zu lösen und blicken zugleich voller Freude auf eine langfristige Kooperation mit der Prinzessin Kira von Preußen Stiftung, die sich bereits jetzt mit der Stadt für die Kinder- und Jugendarbeit stark macht.
Burg Rheinfels und Tourismus
Auch die Zahl der Burgbesucher stimmt uns optimistisch, da sie im Vergleich zu den Monaten des Vorjahres trotz fehlender Gäste aus Fernost an manchen Tagen sogar übertroffen werden konnte. Unter anderem gelingt das auch durch das große persönliche Engagement unseres schlagkräftigen Teams in der Tourist-Information, die unsere Burg in den sozialen Medien und durch wöchentlich aktualisierte Informationen für unsere Gastgeberinnen und Gastgeber wesentlich stärker in den Fokus rückt.
Stadtladen
Für den Stadtladen in St. Goar steuert die Stadt für insgesamt fünf Jahre monatlich eine unterstützende Summe bei. Dies tun wir gern, weil damit nun ein attraktives Angebot für alle Goarerinnen und St. Goarer gesichert ist. In vielen Gesprächen konnte auch hier eine gute Vereinbarung mit der Stiftung Bethesda, der Betreiberin des Stadtladens, gefunden werden. Besonders waren mir gesicherte Öffnungszeiten, sowie die Etablierung des Stadtladens als sozialer Treffpunkt wichtig. So wurde aus der Idee des Umzugs auf die größere Fläche, gemeinsam mit der Bethesda nun ein rundes Angebot geschaffen.
Loreley-Kliniken
Getrübt wurden die vergangenen anderthalb Jahre vor allem durch die Situation der Loreley- Kliniken. Diese waren von einschneidender besonderer Bedeutung für unsere Stadt und unsere Region. Wie hier in der Vergangenheit mit den Belangen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umgegangen wurde, ist weder christlich, noch mitmenschlich, kurz gesagt: inakzeptabel. Jegliches Vertrauen in die Leitung der Krankenhaus GmbH Goar-Oberwesel wurde verspielt. Trotz vieler Zusicherungen und unzähligen Gesprächen waren die Häuser nach Auffassung des Mehrheitsgesellschafters nicht zu retten. Der Rat der Stadt St. Goar hat zwar erfolglos gegen eine Schließung gestimmt, aber „Wer nicht kämpft, hat schon verloren!“, hieß es auf einem der unzähligen Plakate bei den Demonstrationen im vergangenen Jahr.
Aktiv trotz Corona
Besonders glücklich macht uns wiederum, dass wir trotz der äußerst schwierigen Umstände und Auflagen, St. Goar in diesem Sommer attraktiver denn je präsentieren konnten, nämlich mit zunehmend zufriedenen Bürgerinnen und Bürgern, die mit Stolz ihre Stadt nach innen wie außen repräsentieren. Mit dem gemeinsamen Wochenmarkt der Schwesterstädte St. Goarshausen und St. Goar, wurde ein zusätzlicher Treffpunkt für die Menschen beider Rheinseiten geschaffen. Das bereits jetzt ansprechende Frische-Angebot (Obst, Gemüse, Käse, Wurst, Brot, Brötchen und andere Backwaren) soll stetig erweitert werden.
Mit der Teilnahme an der IHK-Aktion „Heimat Shoppen” sollen die Bürgerinnen und Bürger angeregt werden, unsere Geschäfte vor Ort zu besuchen und hier möglichst einen Großteil ihrer Einkäufe zu tätigen. Unsere engagierten Händler, Ärzte, Dienstleister und Handwerker können nur für Sie da sein, wenn ihre Angebote auch von den Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden.
Der Markt ist ein weiteres Beispiel dafür, dass man auch mal mutige Wege beschreiten muss, so wie die Veranstaltungsreihe „Sommer auf dem Rheinbalkon”, die auf Initiative eines in St. Goar ansässigen Unternehmens zustande kam und von der Stadt mit größtmöglichem Engagement unterstützt wurde. Trotz Corona war dies ein voller Erfolg. Wetter, Stimmung, gute Laune – hier passte einfach alles.
Politischer Diskurs mit Anstand und Respekt
„Tue der Stadt Bestes!“, schrieb der ehemalige Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen, Dr. Henning Scherf (SPD), den Ratsmitgliedern ins Goldene Buch der Stadt.
Nun können naturgemäß die Ansichten darüber, was Gutes oder Bestes ist im politischen Diskurs auseinandergehen. Und diese Auseinandersetzungen sind auch wichtig! Werden doch heute den etablierten Parteien politische Beliebigkeit und Austauschbarkeit vorgeworfen. Und es ist auch die Aufgabe einer Opposition zu hinterfragen und zu kritisieren. Doch dies sollte immer mit einem auf Anstand und Respekt gegründeten politischen Selbstverständnis stattfinden. Und dies hat nichts mit „Parteipolitik“ zu tun. Denn immer wieder hört man die Meinung, dass diese nichts auf der kommunalen Ebene zu suchen hat.
Daher treten bereits in verschiedenen Städten und Gemeinden nur noch Einzelkandidaten für die Räte an. Die SPD St. Goar hat daher bei der letzten Kommunalwahl eine Bürgerliste ins Rennen geschickt, die ausdrücklich ihre Arme weit geöffnet hat, um politisch engagierten Menschen die Möglichkeit zu geben sich einzubringen, aber nicht in einer Partei organisiert zu sein. Daher finden sich in unseren Reihen neben SPD-Mitgliedern auch Rats- und Ausschussmitglieder wieder, die eben nicht der SPD angehören. Auch ein Novum in diesem neuen Ansatz kommunalpolitischer Arbeit ist, dass die Fraktion im Stadtrat von einem Mitglied der FWVG geführt wird: Pia Trimpe-Müller. Mit ihrer langjährigen Erfahrung als Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler in der ehemaligen Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel, bringt sie neben dem notwendigen Engagement und Herzblut für die Sache eben auch die notwendige Erfahrung für diese wichtige Position mit. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie man Politik, zwar mit einer Partei im Rücken, aber dennoch breit aufgestellt, zum Wohle der Kommune verwirklichen kann.
In diesem Sinne freuen wir uns auf Ihre Anregungen, Ideen, auf Ihre Kritik und Ihre Sorgen, denen wir uns gerne annehmen. Für uns, die Bürgerliste der SPD St. Goar, sind Ihre Wünsche unser Auftrag.
Falko Hönisch (SPD), Stadtbürgermeister St. Goar
Gastbeitrag von Robert Schütz
Zeit für Neue Töne in der Kommunalpolitik
Sind Künstler die besseren Politiker? Sie gelten als Generalisten, mit einem breit aufgestellten Wissen. Aber auch ihr Taktgefühl und das nötige Gespür, dürfte sie befähigen, in der politischen Diskussion stets den rechten Ton zu treffen. Der Musiker und Bariton Falko Hönisch ist somit prädestiniert, diesen Beweis anzutreten. Am 26. Mai erklingt dann endlich der Schlussakkord einer Ouvertüre für eine neue erfolgreiche Performance. Die richtige Wahl ist hier keine Kunst.
Um in der Sprache der Musik zu bleiben: Es wird Zeit für eine Neuinterpretation erfolgreicher Kommunalpolitik. Aktuell sind wir in St. Goar weit entfernt von dem, was harmonisches und zufriedenes Zusammenleben in einer Kommune ausmachen. Die letzten Schicksalsjahre wurden von einem Finanzexperten im öffentlichen Dienst dominiert. Eine gute Wahl, könnte man meinen, der Mann kennt sich aus mit Steuergeldern. Doch das Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler (BdSt) vertritt hier eine gegenteilige Meinung. Hier heißt es: (Zitat)„…Letztlich muss sich aber auch St. Goar fragen lassen, ob die Politik des „Weiter so“ richtig war. Wie hoch die Exit-Kosten auch gewesen wären – die tatsächlichen Kosten hätten sie schwerlich übertreffen können.“ Was schließen wir daraus? „Weiter so, ..“ ist falsch!
Ein Neuer muss den Takt vorgeben
Falko Hönisch, Diplommusiker, Opern- und Konzertsänger und Kulturunternehmer ist vor allem auch Pragmatiker. Der Betreiber der Musikakademie St. Goar hat als langjähriges SPD-Mitglied seine Fähigkeiten als erfolgreicher Unternehmer bereits bewiesen. Die Musikakademie genießt einen erstklassigen Ruf und zieht regelmäßig Studentinnen und Studenten sowie Dozenten aus aller Welt zu begehrten Meisterklassen an den Mittelrhein. Gut besucht sind zudem die hochkarätigen Konzerte renommierter Musiker. Hönisch kann somit bereits jetzt auf Erfolge für die Stadt verweisen. So einem traut man zu, die Geschicke der Stadt zum Wohle seiner Bürger erfolgreich zu lenken. Zudem versteht er es, Menschen zu verbinden sowie Fähigkeiten und Stärken erfolgreich zu orchestrieren. Das zeigt sich u. a. bei den Bürgergesprächen, unter Teilnahme von Landespolitkern und Experten, bei denen engagierte Bürger konstruktiv kritisieren und begeistert diskutieren.
Die Kunst besteht im Zusammenspiel von Vernunft und Gespür
Offenheit und Transparenz sollen in Zukunft die ständige Diskussion bestimmen und möglichst viele Meinungen und Macher zur Zusammenarbeit bewegen. Hier liegen die Stärken von Hönisch.
Als Musiker und Lehrer versteht er etwas von Geduld sowie Harmonien, er beherrscht aber auch den Umgang mit Kontrasten, mit Gegen- und Parallelbewegungen. Mit leisen Tönen gibt er die Themen vor, und vereint diese zu beindruckenden Akkorden, die begeistern und zum Erfolg führen. Noch fügt er sich langsam ein in seine neue Rolle; er hört zu, er notiert und recherchiert und präsentiert erst dann die Ideen, die überzeugen.
Man erkennt schnell: Er hat das Potential, rationales Denken und die subjektiven Bedürfnisse der Bürger unter einen Hut zu bringen. Denn rationales Handeln, gepaart mit dem nötigen Feingefühl, sind die optimale Kombination für eine erfolgreiche Kommunalpolitik. Hönisch ist übrigens aktuell nicht der einzige Musiker und Kulturschaffende, der sich in der Politik mit viel Geschick und Enthusiasmus einbringt.
St. Moritz weiß wie Erfolg funktioniert
St. Moritz, die erfolgsverwöhnte Schweizer Stadt der Schönen und Reichen im Engadin, war Austragungsort der Winterolympiade und sie wird von einem Musiker geführt. Nicht ganz überraschend berichtete die renommierte Neue Zürcher Zeitung (NZZ): „Der Zürcher Christian Jott Jenny wurde neuer Gemeindepräsident von St. Moritz“. Der parteilose Opernsänger, Kulturmanager war im Engadin ebenfalls als Organisator von Musikveranstaltungen bekannt und steht immer wieder selbst auf der Bühne. Politisch war er bisher, genau wie Hönisch, eher ein unbeschriebenes Blatt. Am 7. Oktober wurde Jenny dennoch in St. Moritz zum Gemeindepräsident gewählt. Und das aus gutem Grund. Denn im schweizer Nobelskiort wissen die Wähler wie Erfolg funktioniert.
Unmittelbar nach seiner Wahl gab das neue Stadtoberhaupt der Schweizer Handelszeitung ein beeindruckendes Interview, in dem er u.a. erklärt: „Die Landschaft ist unschlagbar schön. Die Tradition und die Geschichte sind unersetzlich. Doch müssen wir proaktiver werden, lebendiger, innovativer.“ Jenny weiter: „Ich glaube viele Puzzle-Teile sind vorhanden, aber es passt noch nicht alles zusammen. Jetzt müssen wir die Teile richtig zusammensetzen.“
Landschaft, Tradition und Tourismus bieten Potential
Hönisch würde diese Forderung von Jenny sicher auch für St. Goar unterschreiben. St. Goar kann sich zwar (noch) nicht mit St. Moritz vergleichen und dennoch finden sich Parallelen: In beiden Kleinstädten bieten die Landschaft, die Tradition und der Tourismus das große Potential. Auch wir müssen die vorhanden Puzzle-Teile endlich richtig zusammenfügen. Und: In beiden Städten gingen Künstler als Macher an den Start. St. Moritz hat sich schon richtig entschieden und auch in St. Goar könnten schon bald neue, harmonischere Töne erklingen, die deutlich zeigen, wie auch unsere Stadt zu einer erfolgreichen Bühne werden könnte. Das wäre zwar ohne großen Balkon auch möglich gewesen. Doch ist es nie zu spät, das Ruder rumzureißen.
Was wir in Zukunft brauchen, ist die erfolgreiche Zusammenarbeit fähiger Enthusiasten, die den Bürger miteinbeziehen. Am 26. Mai die richtige Wahl zu treffen, ist daher ganz sicher keine Kunst.
Über den Autor
Schütz ist in St. Goar-Werlau aufgewachsen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung studierte er u. a. Wirtschaftswissenschaften im Rheingau. Später lebte er in London, Berlin und Luzern sowie in Port Andratx auf Mallorca. In Berlin war er zeitweise für einen Abgeordneten der Enquete Kommission (Demographischer Wandel) für die Pressearbeit zuständig. Heute ist er als Journalist, Autor sowie Unternehmer tätig und schreibt regelmäßig für schweizer und deutsche Tageszeitungen (u. a. NZZ-Medien, Neue Luzern Zeitung) sowie für Fachmagazine. In der Medienstadt Köln betreibt er seit 2018 ein eigenes Redaktionsbüro.