Seit dem 27. Juni 2002 trägt das Obere Mittelrheintal den Titel „UNESCO-Welterbe“. Das Welterbekomitee würdigt das Obere Mittelrheintal als „eine Kulturlandschaft von großer Vielfalt und Schönheit“, sie bietet mit Tradition und der Geschichte zu allen Jahreszeiten ein großes Potential bei der Vermarktung als Urlaubsziel. Das zeigt eine repräsentative Analyse der ift Freizeitund Tourismusberatung im Auftrag der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz. Doch weniger als eine Autostunde entfernt geht der Bekanntheitsgrad massiv zurück.
Das Image ist teilweise angestaubt und das Tal unterliegt wie alle Regionen einem Strukturwandel. Deshalb müssen wir proaktiver werden, lebendiger, innovativer. Eine riesige Chance für St. Goar dazu bietet die Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal als Konjunktur- und Investitionsprogramm für die ganze Region. Die positiven Auswirkungen der BUGA 2011 in Koblenz sind uns noch allen dafür noch vertraute und positive Erinnerungen. Schwerpunkt einer Welterbe-BUGA ist eine „Welterbe-verträgliche“ Tourismuswirtschaft, in der neue Arbeitsplätze entstehen und Natur und Kultur erhalten bleiben, also ein echter „Green- Deal“ aller Beteiligten.
Der Loreleyfelsen und die Burg Rheinfels werden dabei als Leuchtturmprojekte zum Herzen der BUGA – sowohl durch die Ausstellungen als auch durch das Veranstaltungsprogramm. Die Baukultur und spannungsreiche Landschaft des Oberen Mittelrheintals lassen sich hier besonders eindrucksvoll inszenieren. Es zeigt sich für uns, wie wichtig der Vergleich mit dem Haus Hohenzollern war. Gemeinsam mit dem Land Rheinland-
Pfalz ist es uns gelungen, die Grundbucheintragung in Bezug auf das Haus Hohenzollern zu löschen. Nun haben wir Rechtssicherheit für die BUGA 2029. Es kann nun über das gesamte Areal verfügt und geplant werden. St. Goar wird aber auch hinsichtlich der Infrastruktur im gesamten Stadtgebiet langfristig von der Gartenschau profitieren und damit alle Gewerbetreibende Bürgerinnen und Bürger.
Wir werden alles daran setzen, dass die BUGA für unsere Stadt und unser Tal zum Erfolg wird, der uns nicht nur touristisch in die Zukunft führt. Es bietet sich die einmalige Chance das Tal als Ganzes zu begreifen, zu gestalten und zu vermarkten. Insbesondere der Brückenschlag zwischen uns und unserer Schwesterstadt St. Goarshausen kann so nachhaltig weiter gefördert werden.
Peter Ockenfels (SPD), Mitglied des Stadtrats und Vorsitzender des Ortsvereins