Im September 2019 sind wir ins Neubaugebiet „Am Rheinweg“ in Werlau gezogen. Wir fanden eine sehr freundliche, hilfsbereite, solidarische und mit Lebensfreude erfüllte Nachbarschaft vor.
Im März 2020 erreichten die Auswirkungen der Corona-Pandemie leider auch unsere Siedlung durch einen Fall in der Kindertagesstätte in St. Goar. Da etwa die Hälfte unserer Nachbarschaft Kinder im Kindergartenalter haben, standen diese Familien von heute auf morgen unter einer vierzehntägigen Quarantäne. Selbstverständlich bot ich, nach dem ich von der Quarantäne erfuhr, meine Hilfe an, um z.B. Einkäufe oder andere Besorgungen für die Nachbarschaft zu erledigen.
Aber das besonders Schöne war nun, dass ich selbstverständlich nicht der einzige Hilfsbereite war. Die Solidarität war so groß, dass ich erst gar nicht dazu kam, um den Einkauf für jemanden zu erledigen. Denn bevor ich eine Nachricht las, war bereits ein Nachbar zum Einkaufen unterwegs oder jemand fragte gleich in die Runde nach Bedürfnissen, wenn eine Fahrt zum Einkaufen unmittelbar bevorstand.
Dieser Zusammenhalt beschränkt sich aber keinesfalls nur auf unsere Siedlung, sondern in ganz Werlau, aber auch auf die Nachbarortschafte wie Biebernheim und Holzfeld. Überall war und ist diese Solidarität zu spüren. Da sind Eltern von Schulkindern, die die Austauschmaterialien nicht nur des eigenen Kindes, sondern aller Schulkameradinnen und -kameraden, die im Ort wohnen, in die Schule mitnehmen und neues Material zu den Schülern bringen.
Ich wünsche vom ganzem Herzen, dass der Zusammenhalt und die Liebe der Menschen im Mittelrheintal auch noch nach Corona besteht, sich mehrt und nie abnimmt.
Arslan Islam-Ud-Din (SPD), Mitglied im Ausschuss für Bau und Planung